Tag 4 der Lernveranstaltung Projektmanagement und Wissenschaftliches Arbeiten (PMWA) war geprägt von Abwesenheiten. Eine der Assistentinnen des Fachbereichs erzählte mir, dass so etwas im Advent häufig vorkomme. An der HSB gibt es nur für einige wenige Lernveranstaltungen Anwesenheitspflicht, und auch ich werde sie für PMWA nicht einführen, obwohl es da eine Möglichkeit gäbe. Warum nicht?
Lernen
kann mensch nicht erzwingen, lernen muss mensch wollen. Wenn Studierende also zu dem Schluss kommen, dass sie auf eine Präsenzveranstaltung mit der Möglichkeit zum Austausch und Lernen miteinander und von anderen verzichten wollen, dann ist das ihre Entscheidung. Buch dazu: Andere arbeiten lassen (2019/2023). Am Donnerstag waren sechs von dreizehn anwesend. Ein Student hatte eine LV im Ausland, einige hatten sich per e-mail krankgemeldet. Andere fehlten einfach so. In "Open Space", einer Form des Zusammenarbeitens und Lernens in kleinen und großen Gruppen lautet ein Grundsatz: die, die da sind, sind die Richtigen (Buch Werkzeuge 2017/2023). So war es auch am Donnerstag.
Kam anders
Vier der sechs Studenten wollten gerne die Übung vom Tag 3 durchführen, da sie entwder mittlerweile neue Erkenntnisse für ihre Arbeit gesammelt
hatten und diese mit uns diskutieren wollten oder - in einem Fall - an Tag 3 und somit der Übung nicht teilgenommen hatten. Es blieben zwei Studierende, die sich auf die Übung "Das Interview in
der Wertschätzenden Erkundung" einließen. Das Thema: "In Jahr 2034 ist die HSB die beste Hochschule Europas. Wie ist sie dahin gekommen?" Mehr dazu hier im Blog mit den tags Wertschätzende
Erkundung und Appreciative Inquiry (siehe unten) und in den Büchern Beraten und Entdecken (beide: 2017/2023).
Ursprünglich war für Tag 4 auf der Agenda: "Daten: Arten & Erhebungen; Schätzungen | Studie: wer wie was | Methodenauswahl & Studiendesign". Kam nun anders. Ich hoffe, dass die
Studierenden sich den Stoff im Eigenstudium erarbeiten, beispielsweise mit dem Buch Entdecken (2017/2023). Ebenso hoffe ich, dass die Studierenden die Themen aus den Aufgaben vom Tag 3 zum Thema Literaturarbeit vor dem
Start ihrer Bachelorthesis beherrschen. Es ist wie Kopfrechnen: wenn mensch es nicht kann, weiß mensch nicht, ob der Computer Mist ausrechnet (vielleicht weil mensch eine falsche Zahl eingegeben
hat). Und wenn jemand eine wissenschaftliche Arbeit verfassen will und die Grundsätze nicht beherrscht, kann sie oder er nicht beurteilen ob hilfreiche digitale Geister wie ChatGPT Unsinn
produzieren. Das kann vorkommen.
Außerdem: möchten Sie, dass AI Ihnen das Denken und kreatives Arbeiten abnimmt? Ich nicht, ich möchte, dass AI Dinge tut, in denen wir Menschen immer mal wieder versagen, beispielsweise
Bilderkennung: Tumore finden, die wir nicht sehen. Es gibt zahlreiche andere Beispiele aus vielen Lebensbereichen.
Ausblick = Aufgaben zu Tag 5
Die bislang nicht erfüllten Aufgaben. Und die Vorbereitung auf die Posterpräsentation als ersten Teil des Leistungsnachweises. Für Ihren Kurzvortrag werden Sie drei Minuten Zeit haben.
Tipp: stellen Sie sich vor, vierzig Poster hängen in einem großen Raum an den Wänden. Professoren flanieren an den Postern vorbei und wählen die Themen und die Studierenden aus, die sie in deren
Thesis begleiten und betreuen wollen. Also brauchen Sie "eye catcher": Titel, Symbole und - das würde ich so machen - eine Zeitachse. Und denken Sie an Ihren Namen und das Datum. Copyright und
so. Sie werden am Tag 5 eine viertel Stunde zum Zeichnen bekommen. Es steht Ihnen frei, das fertige Poster mitzubringen.
Viel Spaß damit. Denken Sie auch daran, Ihren Buddy zu fragen, wie sie Ihren Entwurf findet und welche Ideen er noch hat.
cu next year
Christa Weßel - Sonntag, 15 Dezember 2024
Blogrubrik Lernen und Lehren
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