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Fundament

Psychiatrie Bücher

Diese Bücher sind Bausteine für den Fachliteratur-Teil der Aus- und Weiterbildung in der Psychiatrie und Psychotherapie. Es sollen natürlich andere hinzukommen (Resources for Psychiatry). Wie ich sie gefunden habe? Klasse. Durch wen? Durch Hinweise von Kolleginnen und Kollegen. Eine meiner Lieblingsfragen in den Stunden und Tagen des Kennenlernens lautet: "Welches Buch würdest Du / würden Sie mir empfehlen als Einsteigerin in der Psychiatrie?" Das waren die ersten Antworten: 

Die ersten beiden gibt es auch als ebook. Warum ich Bücher vorziehe? Es geht um Haptik und das Lernen mit allen Sinnen (Andere arbeiten lassen, Seite 126).

 

Irren ist menschlich

Dies war der erste Hinweis im Februar 2024. Ein wunderbares Buch zur Einführung und zum immer wieder Lesen. Klaus Dörner, Ursula Ploog, Thomas Bock, Peter Brieger, Andreas Heinz und Frank Wendt sind die Herausgeber der 25. Auflage. Sie und die weiteren Autoren(*) eint eine Haltung, die ich mir insgesamt für Menschen in der Arbeit mit Kranken wünsche. Eine Haltung des Suchens, des Reflektieren, des Arbeits mit der Patientin, dem Angehörigen und anderen als Beziehungsarbeit. "Die Wahrnehmung der eigenen Grenzen bedeutet die Freiheit des Anderen." (Seite 82). Dies ist aus dem Kapitel "Der sich und Anderen helfende Mensch". Es gibt noch etliche Stellen, die ich gerne hier zitieren würde. Das würde lange dauern. An dieser Stelle beschreibe ich jedoch, in welcher Reihenfolge ich die Teile dieses Buches gelesen habe. Die Idee dazu entstand eines Nachts als ich einem jungen Kollegen von "Irren ist menschlich" erzählt habe. Wir kamen auf das Buch, weil er sowohl das Fachgebiet als auch die für ihn im vielem noch neue Sprache lernen will (Blog Marathon).

Es ging los mit Vorwort, Gebrauchsanweisung und Kapitel 1 "Der sich und Anderen helfende Mensch". Es folgten die Kapitel 12 bis 19. In Kapitel 12 und 13 geht es um Erkrankungen, die auf der Station überwiegen, auf der ich seit März arbeite. Die Kapitel 14 bis 19 stecken den Rahmen der Psychiatrie ab. Danach bin ich der Lebenschronologie gefolgt, die dieses Buch in den Kapiteln 3 bis 13 beschreitet.

Jedes Kapitel ist eigenständig und für sich lesbar. Ich war erfreut, dass in meiner Lesereihenfolge das Kapitel "Der für sich und andere gefahrvolle Mensch" den vorläufigen Abschluss des Lesens bildete. Frank Wendt schildert Arbeitshaltungen und Arbeitsweisen, die insgesamt in der Psychiatrie von Bedeutung sind oder werden sollten. Dazu zählen auch persönliche Eigenschaften: Humor, emotionale Stabilität, Begeisterungsfähigkeit, Engagement, Couragiertheit (S. 551/552). Dieses Kapitel ist in meinen Augen auch für die Lesenden wichtig, die vielleicht nie in der Forensik arbeiten werden.

 

Psychiatrie fast & pocket

Diese sind ein Muss, auf jeden Fall ein Sollte für die ersten Monate in der Psychiatrie. Für viele sind sie jahrelange Begleiter. Ich sehe sie bei etlichen Kollegen aus der Tasche auftauchen. Ein Kollege meinte, als er mir die beiden empfahl: "Fast war super in der Vorbereitung auf die Facharztprüfung." Seine Bescheidenheit ziert ihn. Ich bin sicher, das war nicht das einzige Buch.

 

Psychiatrische Pharmakologie

Dieses Kompendium ist wie "Irren ist menschlich" ein "Wälzer". Auf mehr als tausend Seiten Pharmakologie und Pharmakotherapie vom Feinsten. Auch hier geht es mit "Rand-Lesen" los. Zunächst Vorwort, Leseanleitung, Abkürzungen. Dann hinten Serviceteil und Kapitel 16 Pharmakokinetik und Arzneimittelinteraktionen. Dann könnten Kapitel 14 (Schwangerschaft und Stillzeit) und 15 (Fahrtauglichkeit) folgen. Ich werde bereits nach Kapitel 16 "von vorne anfangen". Es geht los mit Antidepressiva. Kurzbesuche in den anderen Kapiteln gibt es natürlich fortlaufend. 

 

Ich freue mich auf weitere Antworten auf die Frage "Und welches Buch ...?"

Christa Weßel - Freitag, 01 November 2024

(*) wieder sind unabhängig von der verwendeten Form alle Geschlechter gemeint: w, m, d.

 

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