.. passiert bei den meisten Menschen ganz von selbst. Einige haben mehr Mühe damit, sei es ein Infekt, das Alter oder gar - wie wir Mediziner es gerne neutral nennen - eine Raumforderung. Sei sie
ein Krebs, ein Abszess, anderes. Seit einigen Wochen begegnen mir Menschen, für die das Atmen nicht ganz so leicht ist. Es gibt noch zwei weitere Ursachen: das Gefühl, das Denken. Und wenn eine
Kombination aus zwei oder mehreren Usachen zusammenkommt, wird es im wahrsten Sinne des Wortes spannend. Vor allem für die Betroffenen. Es ist eine Freude zu sehen, wie sich diese Menschen
entspannen, wenn wir die Ursachen und manchmal auch "nur" Symptome beheben oder mildern können.
Dies soll als kleiner Ausflug in mein neues Arbeitsgebiet genügen. Ein Kollege fragte mich beim Mittagessen: Wirst du auch über uns ein Buch schreiben? Er war wohl auf meiner Website spazieren
gegangen. Meine Antwort lautete: Wahrscheinlich. Kurzes Innehalten des Kollegen mit seiner Gabel auf dem Weg zu seinem Mund. Fragezeichen. - Allerdings wird das noch mindestens fünf wenn nicht
mehr Jahre dauern. Über die Pfadfinder im Krankenhaus und meine Doktorarbeit habe ich nach zwölf Jahren geschrieben. - Entspanntes Weiteressen.
Jedoch geht das Schreiben weiter, wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß als in den vergangenen Jahren. Und anders. Es sind Reflexionen und Logbücher, in denen es zum Beispiel um das Boot geht.
Am Montag und Dienstag hatte ich Urlaub, weil mein Boot nach der Winterpause wieder ins Wasser kam. Ich war von Samstag bis Dienstag dort. Am Dienstagmorgem schrieb ich:
Mini-Ferien, die gut tun.
Aufgabenlisten werden nicht kürzer, sie werden anders.
Ein Boot zu haben, es zu pflegen und in Stand zu bringen und zu halten, ist wie die Arbeit im Krankenhaus: eine unendliche Geschichte. Hilfreich sind Routinen, Freunde und gute Experten, Geld und
ausreichend Schlaf. Und lernen, lernen, lernen.
Schreiben ist für mich Lebenselixier. Es ist also wie Atmen. Davon habe ich hier im Blog immer mal wieder gesprochen, beispielsweise am 23 März 2018. Gut ist, dass es hierfür Möglichkeiten auch jenseits des Schreibens von Büchern
gibt.
Christa Weßel - Sonntag, 24 März 2024
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