"Du solltest deine Bücher zu eBooks machen. Da liegt der Markt, da ist das Geld." So und ähnlich lauteten Kommentare von Menschen aus meiner Umgebung in den vergangenen Jahren. Und nun habe ich es anders gemacht: ich setze mein Vorhaben des Open Access fort. Vorbild und Inspiration ist für mich seit vielen Jahren der Segler Bernard Moitessier (Passing forward vom 25 April 2014). Der Blog ist eine Art, wie ich Passing forward umsetze. Ein weiterer Schritt ist die Veröffentlichung meiner Bücher als frei zugängliche eBooks im PDF-Format. Das erste habe ich heute online gestellt:
Seit Jahren begegne ich immer wieder Menschen, die beides wollen: ein schönes, gut gemachtes Buch zum Anfassen, darin blättern und lesen - dafür zahlen sie gerne - und eine Datei des Buches. IOS Press ist eines meiner Vorbilder für die Umsetzung von Open Access (iospress.com)
Weiter – geben
Passing Forward bedeutet, andere mit seinem Wissen und seinen Handlungen zu unterstützen, ohne nach einem Nutzen, einer Bezahlung oder einer Wiedergutmachung zu fragen. Moitessier sagt dazu ungefähr: "Ich habe das Wissen und das Können, ich nehme mir die Zeit, und irgendwann wirst du etwas an andere weitergeben. Mir ist das oft genug selbst passiert." Und er hat das große Vergnügen zu sehen, wie etwas wieder funktioniert, oder wie jemand lernt und weiter kommt. Also ist der Nutzen doch beiderseits.
(Buch Sozioinformatik. 2021, S. 115)
Passing forward in der digitalen Welt
Open source, open access und open data sind Herangehensweisen, die uns in den vergangenen Jahrzehnten in F&E, im Privatleben und auch im gesellschaftlichen, politischen und geschäftlichen Leben vorangebracht haben.
(Buch Sozioinformatik. 2021, S. 115)
Warum und wozu also open?
Open access, open source und open data sind wichtig für finanziell oder sozial schwächere Menschen, Gruppen und Staaten. Gratis-Software, der freie Zugang zu Informationen und Literatur und damit die Möglichkeit zu lernen, lehren, zu entwickeln und etwas auf die Beine zu stellen, kann Menschen freier machen. Dass auch Wohlhabende davon profitieren – na und? Es ist an ihnen, sich am Passing Forward zu beteiligen. Denn auch die, die geben, haben etwas davon.
Menschen sind soziale Wesen, die Anerkennung und auch Kritik brauchen. Die Entwicklung und Pflege von Software, Wörterbüchern, Wissensdatenbanken und vielem mehr erfolgt vor allem in verteilten Teams. Wenn Menschen etwas entwickeln oder schreiben und der Öffentlichkeit zugänglich machen, sollte es – so bei den meisten der Anspruch – gut sein. Also üben sie und lernen durch das Feedback anderer. Außerdem erhalten sie zu ihrer Arbeit Anerkennung. Sie sind in den verteilten Teams sozial aufgehoben. Damit bewegen sie sich auf den oberen Stufen der Maslow'schen Hierarchie der Bedürfnisse.
(Buch Sozioinformatik. 2021, S. 118-119)
Ein besonderer Tag
Das erste eBook ist einen Tag vor dem Internationalen Frauentag auf der eBooks-Seite des Weidenborn Verlags online gegangen. Auch mit dem Gedanken daran, dass der Verlag nun sechs Jahre alt wird. Bloggerkollege Rudi Moos wird berichten, auch darüber, warum der Weidenborn Verlag am Internationalen Frauentag gegründet wurde.
Wie verpackt mensch ein digitales Geschenk?
Christa Weßel - Dienstag, 07 März 2023
[09 März 2023: Absatz 2 gekürzt]
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