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Im schwarzen weißen Wald

Vom Lernen und Lehren und den schönen Seiten, eine externe Dozentin zu sein

"Kommen Sie, ich zeige Ihnen Ihr Zimmer." Eugen, der sich nach einigen Sätzen an den Besuch von meinem Kollegen und mir im Januar erinnerte, unterbrach mein Staunen. Die Menschen im Hotel zur Birke haben in gut zehn Monaten einige Wunder vollbracht. 

 

Sie haben aus einem - wie wir im Norden sagen - ein wenig trutschigen Hotel ein Hotel gemacht, das Gastfreundschaft und Wärme zeigt. Wärme auch im wahrsten Sinne des Wortes. Das ist nicht in allen Hotels so. Und obwohl ich schon in vielen Hotels der unterschiedlichsten Art war: ich habe noch keines gesehen, in dem der Besitzer eine solche Hand für Innenarchitektur hat. (Eine Anmerkung dazu: Lassen Sie sich nicht von den Bildern auf der Website des Hotel leiten. Die Zimmer, die das Team schon umgestaltet hat, sind etwas ganz Besonderes.)

 

Eugen, einer der guten Geister des Hauses, hatte mir schon im Januar erzählt, was sie vorhaben. Damals hatten sie gerade die Gäste-Toiletten saniert und gestaltet. Holz, Farben, Licht und Witz. Und nun konnte ich mich davon überzeugen, dass sie es nach und nach im ganzen Haus fortgesetzt haben.


Etwas, das mir wieder einmal in diesem Herbst bewusst wurde - man kann auch lernen dazu sagen: bequem ist nicht immer klug und nicht immer schön. Im Sommersemester und während der ersten Wochen dieses Wintersemesters war ich im einzigen Hotel im Städtchen Furtwangen zu Gast. Als der Schnee kam, dachte ich mir: Hey, du bist im Schwarzwald und wohnst im Städtchen?


Das Hotel zur Birke ist fünf Minuten mit dem Auto oder auch mit dem Bus (Linie Triberg - Furtwangen) von der Hochschule Furtwangen entfernt. Die Balkons führen um das ganze Haus. Wenn Sie sich auf einen der Stühle  auf dem Balkon setzen, auf denen die guten Geister auch im Winter Kissen bereitlegen, sind Sie mitten im schwarzen und seit einigen Wochen weißen Wald. Zig Mal besser als mitten in einer Kleinstadt - auch wenn Sie von dort aus fast in den Unterrichtsraum fallen. Dann lieber nach einem guten Schlaf und reichlichem Frühstück ein paar Minuten durch die Winterlandschaft - denn die haben Sie dort auch, wenn Sie eine Bundesstraße entlang fahren.


Sollten Sie also auch einmal in Furtwangen zu tun haben, an der Hochschule oder als Geschäftspartner einer der zahlreichen mittelständischen Unternehmen an diesem Ort ... besuchen Sie doch mal das Hotel zur Birke. [Mittlerweile, im Herbst 2018, hat das Hotel seinen Namen geändert, es heißt jetzt Kräuter-Chalet.]


Ich freue mich jedenfalls darüber, dass Eugen noch einige Male sagen wird: "Kommen Sie, ich zeige Ihnen Ihr Zimmer." Es sind noch vier Workshops Sozioinformatik in diesem Winter. Denn das ist - neben der Arbeit mit den Studierenden - noch eine der schönen Seiten, eine externe Dozentin zu sein: Besuche in schönen Städten und Landschaften und dabei auch immer wieder Hotel-Perlen finden.


Christa Weßel - Mittwoch, 6. Dezember 2017


Blogrubrik Lernen & Lehren


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