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Think globally

Act locally ... Workshop 3 Sozioinformatik

"Woran denken Sie, wenn Sie diesen Satz hören?" lautete die Eingangsfrage zum dritten Workshop ("Internationalisierung & Globalisierung") der Module "Informatik im sozialen Kontext" und "Soziale Netze". Auf drei Stichworte konnten wir unsere Antworten verdichten:

  • Veränderung: Wenn Du etwas verändern willst, fang bei Dir selbst an. - Beispiel: Kommunikation.
  • Verantwortung: Sei Dir Deiner Verantwortung bewusst und denke auch an die Konsequenzen, die Deine Veränderungen haben können. - Beispiel: Autofahren und Klima in der Antarktis.
  • Inspiration: Schau über Deinen Tellerrand und lass Dich von dem inspirieren, was andere tun. - Beispiel: Neue Produkte, Dienstleistungen, Aktivitäten - politisch, gesellschaftlich, ...

Datenschutz, Datensicherheit und Selbstbestimmung

Für unseren Blick über den Tellerrand entwickelten die Studierenden Visualisierungen für eine von ihnen zuvor ausgewählte Institution oder ein Unternehmen auf folgende Fragen:

  • Was verstehen Sie darunter? (Definition)
  • Wie ist die derzeitige Situation in dieser Firma? (Ist-Analyse)
  • Was würden Sie noch tun? (Kreieren)

Veränderung ... Konzepte und Methoden aus Organisationsentwicklung und Change Management

Kieselturm

[Band 1 Beraten und Band 4 Entdecken]


It-Produktmanagemt ist (auch) Projektmanagement, ist Arbeit mit Menschen, ist (auch) die Durchführung  von Veränderungsprozessen. In Organisationsentwicklung und Change Management führen Sie geplante, strukturierte Veränderungen mit definierten Zielen durch. Natürlich kommen dabei Murphy's und Finlegans Gesetz zum Tragen (Blog vom 25 Mar 2017): "Alles, was schief gehen kann, wird auch schiefgehen." (Murphys Gesetz) ... "und das im ungünstigsten Moment" (Finagles Gesetz).

 

Im Workshop haben wir uns zu einigen Konzepten und Methoden ausgetauscht. Natürlich ist es an den Studierenden, diese Themen durch Lektüre und vor allem praktisch Erfahrung zu vertiefen:

  • Lernende Organisationen (Senge) - 5 Disziplinen
  • Appreciative Inquiry (Cooperrider et al.) - 5 Prinzipien; AI-Zyklus 5D
  • Organisationen als lebender Organismus  (Laloux) - 5 Stufen: Wolfsrudel, Militär, Maschine, Familie und lebender Organismus
  • Architektur eines Veränderungsprozesses (Weßel) - It‘s all about communication; Walk and Talk

 

Die Vermessung der Welt

Wissenschaft, Forschung und Entwicklung und Projekte sind - fast - so alt wie die Menschheit, also liegt es nahe zu fragen:

 

Was geht im IT-Produktmanagement ohne PC und Internet?

 

Anhand des Films "Die Vermessung der Welt" aus dem Jahr 2012 haben wir untersucht:

  • Wie verlaufen Lern- und Wissenschaftlerkarrieren?
  • Wie erfolgt die Finanzierung von Projekten?
  • Wie tauschen sich Wissenschaftler untereinander aus? Wie erfahren sie von einander?
  • Mit welchen Ansätzen und Methoden arbeitet Gaus?
  • Mit welchen Ansätzen und Methoden arbeitet von Humboldt?
  • Wie kommt es zur Zusammenarbeit?
  • Welchen Nutzen haben die beiden Wissenschaftler und die Gesellschaft dadurch?
  • Welche Mechanismen und Verläufe sind auch in unserer Gegenwart noch typisch?
  • Welche gibt es nicht mehr?
  • Vorteile? Nachteile?

 

Project-Based Learning

Projekt-basiertes Lernen ist Lerner-zentriert, kompetenzorientiert und nachhaltig. Weßel und Spreckelsen beschreiben in ihrem Artikel von 2009, wie es funktioniert. Die Bücher Beraten  und  Entdecken erzählen weitere Hintergründe und Geschichten dazu.

 

Das Projekt sind die Seminararbeiten, denen wir uns einerseits einmal im Workshop mit der Frage nach dem Stand der Dinge beschäftigen und auch praktisch forschen und entwickeln.

 

Die Studierenden haben das Setting und Vorgehen in ihren Arbeiten und die bis dato recherchierte Literatur visualisiert und vorgestellt, den anderen Fragen gestellt und Feedback und Anregungen zum weiteren Vorgehen erhalten.

 

Der praktische Teil bestand in der Arbeit zur Frage "Wie kann das Marketing für ein Print-Medium im digitalen Zeitalter erfolgen?" aus einem semistrukturiertes Einzelinterview mit einer Autorin und ein Gruppeninterview mit potentiellen Lesern. Nächste Schritte bis zum Workshop 4 sind die Transkription der Aufzeichnungen und die Auswertung der Interviews [Band 4 Entdecken].

 

Die Studierenden, die sich mit der Frage "Smart City" beschäftigen, baten uns, Wünsche und Ideen für eine Smart City, Interviewkandidaten, existierende Beispiele und mögliche Verbesserungen zu nennen. Dies trugen sie im Dialog mit uns als Mindmap zusammen. Nächste Schritte bis zum Workshop 4 sind die Entwicklung eines Fragenkatalogs für die semi-strukturierten Interviews und Gespräche mit Nutzern und Kunden und die Vorbereitung und eventuell auch schon Durchführung und Auswertung der ersten Interviews und Gespräche [Band 4 Entdecken].

 

Portfolio ... Reflexion 1

Auf Veränderung Gestalten Lernen ist die Herangehensweise zur Erstellung der Portfolios und der Vorstellung und dem Austausch dazu im Seminar beschrieben.

 

Im ersten Meilenstein, der Eingangsreflexion ging es um folgende Fragen:
Ich als IT-Produktmanager in der Welt des web 1.0, 2.0, 3.0 und Internet 4.0 (Internet of Things):
o Was verstehe ich unter Sozioinformatik?
o Was sind meine Aufgaben?
o Welche Werte und Normen lege ich diesen zugrunde?
o Was will ich im Schwerpunkt "Sozioinformatik" lernen? Beschreiben Sie jeweils Ihre Lernziele für die Module "Informatik und Gesellschaft" und "Soziale Netze".

 

Wie für andere Studierende ist auch hier eine der Herausforderungen die Sprache ("Morbus Passiv", Blog vom 19. Apr 2017). Außerdem tauschten wir uns intensiv zu Werten und Normen aus [Band 1 Beraten]. Werte:  Was ist mir wichtig? Welche Haltung habe ich beispielsweise zum Umgang mit Menschen und Umwelt? Welche Aspekte gilt es im Geschäftsleben zu beachten? Normen: Wie verhalte ich mich im Privatleben, im Studium, in der Arbeitswelt? Beispiele: Respekt drückt sich durch Pünktlichkeit aus. Gendersensibilität durch Sprache ... Über Werte und Normen denken Sie beispielsweise auch nach, wenn es um die Entscheidung geht, ob Sie in einem Unternehmen eine Stelle oder ein Projekt annehmen wollen (Blog vom 12 Aug 2013).

 

Netzwerkanalyse

Fischernetz

[Band 2 Menschen und Band 3 Werkzeuge]

 

Wir haben die Daten der im Workshop 2 begonnenen Netzwerkanalyse eingepflegt. Sehr schnell wurde deutlich, dass wir den klassischen Schritten nicht gefolgt sind. a) haben wir nicht ausdrücklich eine leitende Frage formuliert. b) haben wir nur jeweils eine Beziehung (Kante) untersucht. Als leitende Frage haben wir nun formuliert:

 

"Was unterstützt in unserer Gruppe das Lernen?"

 

Im ersten Brainstorming zu fördernden Faktoren nannten wir: gute Atmosphäre, Diskussionen, Dialog, interessantes Thema, Spaß, Abwechslung, bildlich, Ergebnisse, Arbeiten zu zweit (genannt: "peer programming"), Kaffee, Schokolade, Pause.

 

Im nächsten Schritt - bis zum Workshop 4 nächste Woche - formuliert jede/r weiterführende Fragen zu den Kanten, Beziehungen, die wir im nächsten Workshop zusammentragen und mit denen wir dann die Beziehungen untersuchen werden.

 

Aufgaben

 

  • Seminararbeit: Siehe oben
  • Lesen: siehe folgender Abschnitt
  • Netzwerkanalyse: Entwicklung weiterer Fragen - siehe oben.

Lesestoff

In Nachbereitung des Workshops (in der Reihenfolge ihrer Erwähnung):

 

Weßel C. Workshopreihe "Sozioinformatik" zu den Modulen "Informatik im sozialen
Kontext" und "Soziale Netze". Bachelor-Studiengangs IT-Produktmanagement mit dem
Schwerpunkt Sozioinformatik an der Hochschule Furtwangen (HFU) Sommersemester
2017. - 20./21.4. - Workshop 3: Geschichte und Netzwerkanalyse.
Außerdem die hier im Text genannten Bände der Buchreihe [21.01.2018 aktualisiert]
Hier im Text zitierte Quellen:
  • Buck D. Die Vermessung der Welt. Film. Boje Buck Produktion 2012.
  • Cooperrider DL, Whitney D, Stavros JM. Appreciative Inquiry Handbook (2nd ed.) Oakland, CA, Berrett-Koehler Publishers 2005. [Blog vom 4.8.2015 und viele mehr]
  • Laloux F. Reinventing Organizations. A Guide to Creating Organizations Inspired by the Next Stage of Human Consciousness. Brussel, Nelson Parker 2014. - http://www.reinventingorganizations.com/ [Blog vom 29.10.2015]
  • Laloux F. Living into the gift economy. A personal post. Blog 9/3/2014. - http://www.reinventingorganizations.com/blog/living-into-the-gift-economy [Blog vom 29.10.2015]
  • Laloux F. Reinventing Organizations. Vortrag. - https://www.youtube.com/watch?v=CzD2gpd_txc&feature=youtu.be  [Blog vom 29.10.2015]
  • Laloux F. The Future of Management Is Teal. strategy+business July 6, 2015. - http://www.strategy-business.com/article/00344?gko=10921 [synopsis of the book "Reinventing Organizations ..."] - [Blog vom 29.10.2015]
  • Senge PM. The Fifth Discipline. The art and practice of the learning organization. Revised edition. London, Doubleday 2006. - (1st edition 1990). - deutsch: Senge PM. Die fünfte Disziplin: Kunst und Praxis der lernenden Organisation. Stutgart, Schäffer-Poeschel 2011. [Basiswissen Consulting, Abschnitt 2.1]
  • Weßel C, Spreckelsen C. Continued Multidisciplinary Project-Based Learning – Implementation in Health Informatics. Methods Inf Med. 2009; 48 (6): 558-563. - Paper
Zur Vorbereitung des nächsten Workshops - Muss:
Christa Weßel - Samstag, 22. April 2017
 
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