und Wirtschaftswissenschaftler Interviews und Co erlernen
III. Interdisziplinäres Methodentreffen für qualitative Methoden Leipzig - und endlich im Jahr 3 habe ich es auch gemerkt. Über einen der Verteiler der Gesellschaft für Informatik hat mich vor einiger Zeit der Call for Papers erreicht.
Bei genauerer Betrachtung dachte ich: hm, über aktuelle wissenschaftliche Arbeiten im engeren Sinne kann ich derzeit nicht berichten. Wohl aber darüber, wie Informatiker und
Wirtschaftswissenschaftler wissenschaftliche Methoden handlich und praxisnahe in IT- und in Organisationsentwicklungsprojekten einsetzen können. Und welches Projekt ist heute weder ein IT- noch
ein OE-Projekt? Teamentwicklung und Projektcoaching sind auch Organisationsentwicklung. Das lässt sich - zum Glück - kaum vermeiden.
Also schrieb ich an die Organisatoren der QMIW2015 und bot den Workshop "Elche fangen | Von der Kunst in IT-und anderen Projekten Beobachtungen und Interviews durchzuführen" an. Es
wird in Leipzig neben Vorträgen auch Workshops geben.
Meine Freude war groß über ihr Interesse. Da ich aber etwas spät dran sei, und die Werbetrommel schon sehr gerührt, wüssten sie nicht, ob sich noch genügend Teilnehmer für meinen Workshop
anmelden werden. Mache aber nichts. Wenn ich wolle, könnte ich auch gerne in einem Vortrag von Elchen und mehr erzählen.
Also werde ich ein Paper fertig machen und mich den Reviewern stellen und die Werbetrommel für die 3. QMIW rühren. Drei Punkte aus der Ausschreibung möchte ich meiner Reflexion betrachten.
Qualitative Methoden in Organisationstheorien und Software-Entwicklung
Beide, Organisations- und Software-Entwicklung (und andere IT-Projekte), kommen nicht ohne qualitative Methoden aus. Kurt Lewin als einer der Väter der OE und Jakob Nielsen im Usablity Engineering haben es schon vor Jahrzehnten gezeigt: Interviews und Beobachtungen einiger weniger und die Arbeit mit Szenarien und Persona Models sind effektive und effiziente Instrumente - die außerdem Spaß machen.
Qualitative Methoden und Technik
Für die Anwendung der Methoden braucht es ein Basisset an Werkzeugen: Fragestellung und Leitfaden, Notizbuch, Aufnahmegerät, PC zur Transkription der Texte und eventuell ein Tabellensystem.
Mehr nicht? Es gibt doch Software, die die Dokumentation, Auswertungen und Berichterstattung unterstützet.
Stimmt. Sie sollten jedoch angemessen und fundiert eingesetzt werden. Unkenntnis der Instrumente kann zum technischen Overkill und damit zu hohem Zeitverlust führen.
Die Teilnehmer der QMIW2015 können ihr Wissen und ihre Kompetenzen dazu auf- und ausbauen.
Lehre (eher: Lernen) qualitativer Methoden
... in Informatik und Wirtschaftswissenschaften ist ganz leicht und macht auch viel Spaß. Als ich 2002 damit begann, Informatikern an der RWTH Aachen Interviews nahezubringen, war der Zweifel groß. Hilfe, ein Nutzer. Kam anders. Die Studierenden und Doktoranden und Fachleute auf Konferenzen haben die Methoden sehr rasch und sehr profund aufgenommen und unmittelbar anwenden können.
Zurück zur Werbetrommel
... für die QMIW2015
Das Treffen ist in meinen Augen für die Menschen interessant, die irgendwann einmal als ITler und oder Wirtschaftsmenschen Interviews führen wollen oder Beobachtungen machen möchten und Texte
analysieren sollen und danach plausible Auswertungen, Schlussfolgerungen und Empfehlungen abliefern möchten.
Denn viele Menschen behaupten: Wir haben Interviews geführt und wissen nun genau, was los ist. Nützlich ist da stets eine solide Methodenkenntnis und -Sicherheit.
Die QMIW2015 wird sicher spannend: Vorträge und Workshops und Menschen zu treffen, die eine "Community of Practice für Qualitative Methoden in der Informatik und den
Wirtschaftswissenschaften gegründet" haben. Ich freue mich auf den Austausch vor Ort und dann auch im Online-Tool.
Fazit: Kommen Sie am 2. Oktober nach Leipzig zur QMIW - zur Anmeldung geht es hier ...
Vielleicht haben Sie ja sogar noch einen Beitrag - der Call for Papers ...
Christa Weßel - Donnerstag, 6. August 2015
[27.08.2015] Leider haben sich die Organisatoren aufgrund weniger Anmeldungen dazu entschlossen, das Treffen in diesem Jahr nicht auszurichten. Hoffen wir also auf 2016.
[25.01.2018] Die Pages zu den im August 2015 gesetzten Links existieren nicht mehr. Ich habe die Links herausgenommen und den Text kursiv gesetzt.
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