"Kommen Sie ruhig herein, die Lesung läuft noch." Wahrscheinlich konnte der Mann Lippen lesen. Er blieb an der Tafel stehen, die vor dem Café MOmentMA auf dem Fußweg stand: "Lesung heute:
Der Elch auf dem Tisch und andere Beratungskonzepte by Christa Weßel". Der Mann kam auf mein Winken hin ins Café. Sehr angenehme Menschen in einem sehr schönen Café, die sich auch über Coaching
als ein Beratungskonzept unterhielten.
Coaching zähle ich zu Beratungskonzepten, weil ich der Philosophie folge, dass Coach oder Berater und Klient miteinander arbeiten, von einander
lernen und sich beide weiter entwickeln.
Nach einem "normal-bunten" Tag in der Klinik und dem sehr intensiven Gespräch, zu dem sich
die Lesung entwickelte, tat es gut, Coaching im Park nicht nur zu beschreiben, sondern auch zu machen.
Der Günthersburgpark ist gleich um die Ecke vom Café
MOmentMA. Es hatte geregnet, die Luft war sehr kalt, das Grün der Bäume und des Rasens waren sehr intensiv. Um diese Zeit, noch hell, waren wenige Menschen im Park. Es entwickelte sich ein
sehr interessantes und intensives Gespräch mit einem der Teilnehmer, der genauer wissen wollte, wie denn so ein Coaching aussehen würde.
Das erste Gespräch - eines wie dieses - ist gratis. Wir müssen einander ein wenig kennen lernen. Der Interessent muss wissen, auf Basis welcher Theorien, Konzepte und Qualifikationen ich arbeite,
wie der Ablauf und der Umfang eines Coachings zumeist sind, wie wir Qualität und Erfolg des Coachings feststellen können und - nicht zu vergessen - welchen Rahmen die Honorare haben.
Als Coach muss ich einen Eindruck dazu bekommen, in welchem Kontext sich die Fragen des möglichen Klienten bewegen. Dann kann ich sagen, ob ich überhaupt in der Lage bin, ein Coaching mit ihr
oder ihm durchzuführen. Wenn es beispielsweise sehr persönliche Fragestellungen sind, die sich weit jenseits beruflicher Entwicklungen ausdehnen, oder es sehr tief in die Betrachtungen von
Fachfragen geht, die ich nicht beurteilen kann, dann schaue ich mit dem Interessenten nach Alternativen.
Wenn unser erster Eindruck ist, dass es passt, verabreden wir, wann und wie wir wieder in Kontakt treten wollen. Wichtig ist: der Klient kann jederzeit aus dem Coachingprozess aussteigen. Sie
oder er "kaufen" nicht ein "Zehnerpack", das sie absolvieren und zahlen müssen. Bisher ist bei mir noch niemand aus dem vom Klienten und mir zu Beginn verabredeten Ablauf und Abschluss
ausgestiegen.
Das Gespräch mit dem Interessenten am Donnerstag im Park nach der Lesung hat mir wieder mal gezeigt: Coaching im Park ist eine der schönsten Herangehensweisen, die ich mir vorstellen kann.
Okay: Strand geht auch.
Christa Weßel - Sa, 25. Mai 2013
[02.01.2018: Das Café MOmentMA in Frankfurt am Main gibt es mittlerweile nicht mehr.]
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