Wie kommen wir als Gruppe oder Team möglichst schnell auf einen gemeinsamen Stand in und für unsere Arbeit?
Diese uralte Frage der Gruppendynamik und Teamarbeit war auch ein Gesprächsthema gestern abend auf dem sehr interessanten Frankfurter Webmontag. Eine Möglichkeit ist die Anwendung von Werkzeugen aus den Agilen Methoden.
Agiles Manifest
Fokussiere dich auf den Kunden, auf die Erstellung eines lauffähigen Produkts, schätze deine Mitarbeiter und arbeite kooperativ, flexibel und zügig. Das sind für mich die Kernbotschaften Agiler Methoden, die auf den Seiten der http://agilemanifesto.org noch viel schöner beschrieben sind.
Scrum als eine der Agilen Methoden verwendet ein kurzes tägliches Treffen, das "daily stand-up meeting", in dem sich die Beteiligten gegenseitig auf den Stand der Dinge bringen. In ungefähr zehn Minuten beantworten alle Teammitglieder drei Fragen des Moderators (Scrum Master): Was habe ich seit gestern gemacht? Was will ich heute machen? Was beeinträchtigt mich in meiner Arbeit?
Dieses Vorgehen kenne ich auch aus der Medizin, vor allem der Chirurgie, vom Tauchen, vom Segeln und aus der Beratung. Dort heißt es Rapport oder Briefing und Debriefing.
Check in / Check out
Ich wende solche kurzen Einstiege und Ausstiege im Projektcoaching und auch in der Lehre an. Die Aktivitäten zu Beginn einer gemeinsamen Arbeit (Projekttreffen, Lehrveranstaltung) und zum Ende sind kurz und auf einander abgestimmt.
Beispiel [01.01.2018 mehr in Band 3 der Buchreihe Elche fangen ...]
- Einstieg: Die letzte Woche war für mich wie <Film x> und ich war dabei <Rolle / Aufgabe>
- Ausstieg: Die nächsten X Tage [bis zum nächsten Termin] werde für mich sein wie <Musikstück und / oder Bild>
Gruppendynamisch lässt sich dies so beschreiben: Der Einstieg ermöglicht den Gruppen- und Teammitgliedern, den (Wieder-)Einstieg in die Arbeit zu finden. Der Ausstieg ermöglicht das Loslassen. Die Teilnehmer blicken zurück, teilen den anderen mit, wie es ihnen geht, und vergegenwärtigen sich den Anlass und Zweck ihrer gemeinsamen Arbeit. Sowohl beim Einstieg als auch beim Ausstieg gewinnt der Moderator oder Coach Hinweise auf mögliche Probleme und kann darauf unmittelbar und frühzeitig eingehen. (Mehr dazu im folgenden Blog Check In - Check Out.)
Christa Weßel - Di, 17. Januar 2012
Quelle [am 01.01.2018 hinzugefügt]
- Weßel C. WERKZEUGE – Von 8+1 W bis Smarte Ziele. Band 3 der Reihe Elche fangen ... Basiswissen Consulting für Berater und Führungskräfte. Frankfurt am Main, Weidenborn Verlag 2017.
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